8. ENTWICKLUNGSTAGUNG 2022

12. November 2022 | Forum "Zusammenspiel von Politik und Zivilgesellschaft" | Universität Linz.

 

Ungleiche Staatlichkeit: Gesellschaftliches Zusammenspiel im 21. Jahrhundert?

Im Rahmen der 8. Österreichischen Entwicklungstagung gestaltete das Institut für Umwelt, Friede und Entwicklung (IUFE) und die Politische Akademie am 12. November 2022 eines der sechs inhaltlichen Foren - Titel des Forums "Ungleiche Staatlichkeit: Gesellschaftliches Zusammenspiel im 21. Jahrhundert?". Von 14:30 bis 19:00 Uhr arbeiteten die ReferentInnen und TeilnehmerInnen zu Aspekten des Zusammenspiels zwischen Politik und Zivilgesellschaft in verschiedenen Weltregionen. Der Fokus wurde auf Russland, Brasilien und Uganda gelegt. Den inhaltlichen Rahmen gab die Agenda 2030 mit den Sustainable Development Goals, insbesondere das SDG 10 "Soziale Ungleichheiten", vor.

 

Mitwirkende Personen:

  • Anna Reismann (Leiterin der Büros Uganda und Südsudan der Konrad Adenauer Stiftung; D) 
  • Bettina Rausch (Präsidentin der Politischen Akademie; AUT)
  • Christoph Schweifer (Moderator; AUT) 
  • Felix Ofner (Internationaler Referent der Politischen Akademie; AUT)
  • Florian Leregger (Geschäftsführer des IUFE; AUT) 
  • Ivo Lesbaupin (Soziologe und emer. Professor an der Federal University of Rio de Janeiro; BRA) 
  • Petra Navara (Leiterin der personellen EZA bei Horizont 3000; AUT)
  • Wolfgang Mueller (Stv. Vorstand des Instituts für Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien; AUT) 

 

Um 14:30 Uhr eröffnete der Moderator Christoph Schweifer das Forum. Es folgte eine Talkrunde mit Bettina Rausch (Präsidentin der Politischen Akademie) und Florian Leregger (Geschäftsführer des IUFE). Die beiden unterstrichen darin die Notwendigkeit und die Bedeutung der Entwicklungszusammenarbeit. Rausch erläuterte ihr Verständnis und die Prinzipien einer Bürgergesellschaft, welche sämtliche AkteurInnen und Personen einer Gesellschaft inklusiv miteinbeziehe. Leregger betonte, dass es laut Agenda 2030 sämtliche Gesellschaftsbereiche auf den verschiedenen Ebenen brauche, um nachhaltige Entwicklung realisieren zu können - gemäß dem Multi-Stakeholder-Ansatz sowie dem Multi-Level-Ansatz. 

 

ReferentInnen mit Keynotes und Q&A-Sessions

Nach der Talkrunde skizzierte Wolfgang Mueller (Stv. Vorstand des Instituts für Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien) historische Entwicklungen von Staat und Zivilgesellschaft, soziale Ungleichheiten sowie politische Partizipation in Russland. Danach gab Anna Reismann (Leiterin der Büros Uganda und Südsudan der Konrad Adenauer Stiftung) Einblicke in das Verhältnis zwischen politischen Insitutionen und der Bevölkerung in Uganda. Sie betonte die Wichtigkeit der Entwicklungszusammenarbeit und teilte künftige Lösungsansätze bei der Bewältigung aktueller Probleme. Nach der Pause führte Ivo Lesbaupin (Soziologe und emer. Professor an der Federal University of Rio de Janeiro) politische Strukturen, das Zusammenwirken zwischen Staat und Zivilgesellschaft sowie soziale Verwerfungen in Brasilien aus. Anschließend ging Petra Navara (Leiterin der personellen EZA bei Horizont 3000) auf aktuelle Chancen und Herausforderungen im notwendigen Zusammenspiel zwischen Zivilgesellschaft und Staat aus der Perspektive der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit ein. Die TeilnehmerInnen des Forums hatten stets die Möglichkeit ihre Fragen und Wortmeldungen direkt an die vier ReferentInnen zu richten.

 

Gruppenarbeit mit TeilnehmerInnen und Abschlussrunde der ReferentInnen

Nach den Keynotes folgte eine Gruppenarbeit mit den ReferentInnen und TeilnehmerInnen. Gearbeitet und debattiert wurde gemeinsam zu den Fragen:

  • Welche Erfahrungen und Eindrücke haben Sie zum Zusammenspiel zwischen Staat und Zivilgesellschaft in Uganda?
  • Was sind notwendige Eckpunkte für das Gelingen des Zusammenspiels zwischen Staat und Zivilgesellschaft? 

In der Arbeitszeit wurden zahlreiche Aspekte auf den Ergebniswänden gesammelt, die anschließend von den ReferentInnen in der Abschlussrunde zusammengefasst wurden. Abschließend zogen die Wolfgang Mueller, Anna Reismann, Petra Navara und Ivo Lesbaupin ihr persönliches Resümee und schilderten ihre Learnings in diesem Forum. Dabei wurden unter anderem Parallelen diverser politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen in sowie Verbindungen zwischen den fokussierten Ländern Russland, Brasilien und Uganda sichtbar. Um 19:00 Uhr beendete der Moderator das intensive und inhaltlich spannende Forum "Ungleiche Staatlichkeit: Gesellschaftliches Zusammenspiel im 21. Jahrhundert?". Danach klang die Entwicklungstagung bei einem Abendessen und Konzert aus. 

 

8. Österreichische Entwicklungstagung 2022 in Linz

Die Entwicklungstagung bot als österreichweit größte Veranstaltung zu Entwicklungspolitik Raum für Debatten, Lernen und Reflexion zu aktuellen Herausforderungen auf unserer Erde. Von 11. bis 13. November 2022 teilten an der Johannes Kepler Universität Linz zahlreiche internationale und heimische ReferentInnen Wissen und Erfahrungen zu Aspekten der globalen Ungleichheiten. Dazu zählten beispielsweise Armut, Ernährung, Bildung, Klima und Potentiale der Zusammenarbeit verschiedener Gesellschaftsbereichen. Gemeinsam mit dem Träger und Tagungsveranstalter, Paulo Freire Zentrum, gestalteten zahlreiche Organisationen diverse Keynotes, Diskussionen, Foren und Workshops - so auch das IUFE.